ParaNorman: Stop-Motion-Horror von den Coraline-Machern Bild: Universal Pictures

ParaNorman: Stop-Motion-Horror von den Coraline-Machern

Laika Entertainment, die Schöpfer von Coraline, haben sich eines neuen Projekts angenommen: ParaNorman. Wir klären, ob sich ein Kinobesuch lohnt.
Filme, die mithilfe der sogenannten Stop-Motion-Technik entstanden sind, sieht man eigentlich viel zu selten auf der Leinwand. Verständlich, wird dem jeweiligen Filmstudio technikbedingt doch einiges an Zeit und Aufwand abverlangt. Der Dreh mit einzelnen, handgefertigten Puppen, die für jede Szene manuell bewegt werden müssen, ist echtes Handwerk. Chicken Run, Corpse Bride – oder auch Coraline, aus dem Hause Laika Entertainment, zeigen wie’s geht. Letztere haben sich mit ihrem neuen Werk ParaNorman erneut der Stop-Motion-Technik verschrieben und legen auch diesmal wieder stereoskopisches 3D obendrauf.


Coole Technik, lahme Story?

Protagonist Norman (Kodi Smit-McPhee) liebt Horror in all seinen Facetten. Das ist für Jungs in seinem Alter wohl nichts Außergewöhnliches. Was den Elfjährigen allerdings von seinen Schulkameraden unterscheidet: Er kann tote Menschen sehen. Obwohl er seinen Mitmenschen immer wieder von seiner Gabe erzählt, will ihm natürlich niemand so richtig glauben. Mehr noch, er stößt auf harten Gegenwind und wird in der Schule sogar gehänselt, allen voran vom starken, aber dummen, Alvin (Christopher Mintz-Plasse). Einzige Ausnahme: der pummelige Klassenkamerad Neil (Tucker Albrizzi), der Norman irgendwie zu glauben scheint. Genau wie sein wunderlicher Onkel Penderghast (John Goodman). Doch auch wenn der Kerl ständig besoffen ist, seine Worte scheinen wahr. Was er erzählt: Blithe Hollow, Normans Heimatstadt, wird vom Fluch einer Hexe heimgesucht und ist dem Untergang geweiht. Und jetzt kommt’s: Norman ist der Einzige, der die drohende Zombieapokalypse abwenden kann. Wie gut, dass er Unterstützung von seiner Teenager-Schwester Courtney (Anna Kendrick), Neil und dessen dümmlichen Bruder Mitch (Casey Affleck) bekommt.

Klingt wie schon mal gehört, zugegeben. Aber ParaNorman kriegt immer wieder die Kurve, um nicht im Horror-Allerlei unterzugehen und wartet sogar mit einem unkonventionellen Ende auf. Das gefällt. Was dem Film aber eine ganz persönliche Note verleiht, sind die Querverweise auf alte Horrorfilme, die die Regisseure Chris Butler und Sam Fell immer wieder einbauen. Da ertönt die Halloween-Titelmelodie als Klingelton von Normans Handy und im Fernsehen läuft ein billiger Gruselfilm in bester Ed Wood-Manier, um nur einige zu nennen. Trotzdem geht der eigene Charme von ParaNorman trotz zahlreicher popkultureller Anspielungen nie flöten. Dafür findet sich zu viel eigensinniges Design und zu viel abgedrehter Humor.


Nichts für Kinder

Was man dem Film allerdings vorwerfen könnte, ist, dass die Darbietung für jüngere Semester nicht wirklich geeignet ist. Zu gruselig und eklig sind die Stilmittel für die kleinen Zuschauer. Ältere Horrorfans erhalten mit ParaNorman jedoch ein leicht verdauliches Potpourri aus Humor, Atmosphäre und aufwendig-faszinierender Technik.


Details

  • Titel: ParaNorman
  • Land/Jahr: USA 2012
  • Genre: Animation
  • FSK: Ab 12 Jahren
  • Regie: Chris Butler, Sam Fell
  • Darsteller: Kodi Smit-McPhee, Tucker Albrizzi, Anna Kendrick
  • Release: 23.08.2012
  • Laufzeit: 93 Min.
Artikel bewerten
(1 Stimme)
entertainweb-logo

entertainweb ist ein Streifzug durch die Welt der Unterhaltung. Die wichtigsten Nachrichten und Besprechungen aus den Bereichen Games, Film, Serien und Musik bringen den Entertainment-Enthusiasten auf den neuesten Stand.
Interviews, Specials und exklusive Clips bieten den Blick hinter die Kulissen.