Zurück in die Zukunft, Forrest Gump, Flight?
Dem Filmfan ist Regisseur Zemeckis durch seine Meilensteine Forrest Gump und Zurück in die Zukunft ein Begriff. Im vergangenen Jahrzehnt ließ der Filmemacher aber zumindest im Realfilm-Segment nichts mehr von sich hören. War er doch mit dem Motion-Capture-Film beschäftigt. Gut, dass er sich für ein Comeback entschieden hat. Trotz für Hollywood-Verhältnisse sehr schmalem Budget von 31 Millionen US-Dollar serviert Zemeckis mit Flight einen Film, der wie ein astreiner Action-Streifen beginnt und einen der eindrucksvollsten Flugzeugabstürze der Filmgeschichte bietet, um sich dann in ein astreines Trinkerdrama zu transformieren. Nach besagtem Absturz kommt der Film dann ohne Kawumm aus, baut stattdessen eine gelungene Handlungsstruktur mit interessanten Charakteren auf, die jenseits von Schwarz/Weiß-Moral angesiedelt ist. Protagonist Whip Whitaker ist nämlich bei weitem kein Heiliger. Klar, er hat den Vogel verhältnismäßig sicher gelandet. Aber vielleicht hätten, wäre er nüchtern gewesen, die sechs Toten auch überlebt. Auch die Tatsache, dass er nach dem Absturz nicht zur Besinnung kommt, sondern weiter trinkt und sich gar noch tiefer im Delirium verfängt, zeugt nicht gerade von Heldencharakter. Die Konsequenz: Während der Zuschauer sich des verantwortungslosen Verhaltens Whitakers bewusst ist, beginnt er dennoch, eine gewisse Sympathie für den kantigen Hauptdarsteller zu hegen. Hofft, dass die Angelegenheit glimpflich für ihn ausgeht – auch ohne Einsicht. Hier spielt Zemeckis seine Stärken aus, spielt den Ball an den Zuschauer zurück.