Review Review Bild: Warner Bros. Pictures

Hangover 3: Ein letztes Mal Eskalation

Das Wolfsrudel kehrt für ein letztes Abenteuer ins Kino zurück. In Hangover 3 zieht Regisseur Todd Phillips alle Register, um mit dem Finale nicht im Einheitsbrei unterzugehen.
Der erste Teil der Komödienreihe schlug zum Kinostart anno 2009 ein wie eine Bombe. 450 Millionen eingespielte US-Dollar bei Produktionskosten von 35 Millionen sprechen eine deutliche Sprache. Mittlerweile steht aber bereits der dritte und letzte Teil an. Dafür nochmal das gleiche Rezept präsentieren? Lieber nicht. Deshalb weicht Teil Drei vom bisherigen Konzept „Wolfsrudel erleidet Filmriss und versucht den Vorabend zu rekonstruieren“ ab und serviert stattdessen eine reinrassige Thriller-Struktur.


Hangover als Thriller

Die sieht  so aus: Zwei Jahre nach den Ereignissen von Hangover 2 gehen Stu (Ed Helms), Phil (Bradley Cooper) und Doug (Justin Bartha) wieder ihrem geregelten Leben nach. Außer Alan (Zach Galifianakis). Der hat seine Medikamente abgesetzt und dreht seitdem völlig am Rad. So zeigt ihn die Eröffnungsszene alkoholisiert hinterm Steuer eines Mercedes. Hinter ihm ein Anhänger, auf dem eine lebendige Giraffe steht – die er sogleich versehentlich köpft. Also kommen die Jungs für eine Intervention zusammen, um Alan von einer psychiatrischen Therapie zu überzeugen. Auf dem Weg dorthin wird die Reisegruppe plötzlich von einem Haufen bewaffneter Gangster überfallen. Der Initiator: Marshall (John Goodman), der von Chow (Ken Jeong), Alans verbrecherischem Kumpel, seines Goldes beraubt wurde. Wieder mal wird Doug als Geisel genommen. Der Rest der Gang soll Chow, der in der Zwischenzeit in bester Die Verurteilten-Manier aus dem Knast ausbricht, ans Messer liefern. Dafür geht’s unter anderem nach Tijuana – und natürlich Las Vegas, den Ort, an dem alles begann.

Die Kombinations-Meister haben schon erkannt:  Ketzerischerweise gibt es diesmal gar keinen echten Hangover und auch sonst haben sich die Handlungsschwerpunkte deutlich verschoben. Allein Alan bildet in Teil Drei den Fokus der Dramaturgie, und Chow wird eine größere Rolle zuteil als in den Vorgängern. Das dürfte den Traditionalisten unter den Fans gegen den Strich gehen. Wem der Haudrauf-Humor des Gespanns schon in den Vorgängern gefiel, kommt allerdings voll auf seine Kosten. Passend zum Finale der Trilogie serviert Phillips noch ein Stelldichein bekannter Charaktere – die sich aber teils nicht so recht ins Spaß-Puzzle einfügen wollen. So wird beispielsweise Heather Graham als Ex-Stripperin Jade ohne einen einzigen Gag losgeworden zu sein wieder aus der Handlung verbannt. Und John Goodman als Bösewicht könnte auch etwas mehr Humor vertragen. Zum Glück trifft das nicht auf alle Gastauftritte zu. Erst recht nicht auf Melissa McCarthy, der der Film seine wohl bizarrste Szene zu verdanken hat. Welche genau, wird aber nicht verraten.


Fazit

Was am Ende bleibt, ist die Erkenntnis, dass Phillips, der zusammen mit Craig Mazin auch das Drehbuch verantwortet, eine Weiterentwicklung der ersten beiden Teile liefert. Wir finden: Der Abschluss der Kater-Trilogie ist durchaus gelungen, wenn auch nicht perfekt. Trotzdem wird so mancher Fan die klassische Rollenverteilung und die gewohnte Handlungs-Ausgangssituation vermissen. Kleiner Tipp: Nach dem Abspann unbedingt sitzen bleiben!



Details

  • Titel: Hangover 3
  • Land/Jahr: USA 2013
  • Genre: Komödie
  • FSK: Ab 12 Jahren
  • Regie: Todd Phillips
  • Darsteller: Zach Galifianakis, Ed Helms, Bradley Cooper
  • Laufzeit: 100 Min.
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