Doctor Überheblich
Gar nicht so einfach, den ungläubigen Strange vom Paranormalen zu überzeugen. Benedict Cumberbatch hat in Sachen arroganter Charaktere dank Sherlock bereits Erfahrung. Und auch seinen Doc spielt er mit einer Mischung aus Überheblichkeit und staubtrockenem Humor, die jederzeit die Charaktereigenschaften seiner Figur untermauert und einen schmunzeln lässt. Schade nur, dass Regisseur Scott Derrickson den Rest der Besetzung ziemlich blass lässt, was vor allem bei Mads Mikkelsen als Bösewicht schade ist.Allerdings: Bei seiner filmischen Magiekunde bedient sich Derrickson ohne schlechtes Gewissen bei Christopher Nolan und sorgt damit für mehr als eine Inception-Reminiszenz. Etwa, indem er eine ganze Stadt – in diesem Fall unter anderem New York – zusammenfaltet und somit spektakuläre Szenerien schafft. Dennoch haben wir es hier mit keiner Kopie zu tun. Derrickson gelingt es außerdem immer wieder, seine Action-Szenen von der klassischen Marvel-Herangehensweise abzuheben. Zum Beispiel indem er die Astralkörper zweier Magier aufeinander losgehen lässt. Die Blu-ray-Version liefert Marvel/Disney-typisch die nahezu optimale Technikgrundlage für dieses Spektakel. Hervorragender Kontrast, kräftige Farbwiedergabe, die nur manchmal zur Übersättigung neigt und satter Schwarzwert.
Starkes Paket
Den Originalton packt Disney in verlustfrei komprimiertem DTS-HD Master Audio 7.1 auf die Scheibe. Auch hier gibt’s nichts zu kritisieren. Der Mix schreibt Dynamik groß und beansprucht, wie die meisten anderen Marvel-Filme auch, vor allem die Surround-Kanäle und die Basswiedergabe. Wer sich den Film lieber auf Deutsch gönnt, muss mit der normalen DTS-5.1-Spur zufrieden. Die ist aber auch amtlich abgemischt, auch wenn man hier kleine Abstriche machen muss.Das Bonusmaterial kommt in wirklich solidem Umfang daher und gibt sich mit Featurettes, Audiokommentar vom Regisseur und zusätzlichen Szenen ganz klassisch. Das Herzstück sind aber ganz klar das fünfteilige Making-of sowie der Kurzfilm Team Thor: Teil 2. Insgesamt schlummern über drei Stunden an zusätzlichem Material auf der Scheibe – da kann man nicht meckern. Genau wie beim Rest.