Milton (Nicolas Cage) hat vieles erlebt, einige krumme Dinger gedreht und wenn er will, kann er ziemlich ungemütlich werden. Aber vor allem: Er ist tot. Als die brutale Sekte des fanatischen Jonah King (Billy Burke, Twilight) seine Tochter tötet und seine kleine Enkelin entführt, kennt er kein Halten mehr. Milton bricht aus der Hölle aus, schnappt sich seinen hochgetunten 71er Dodge Challenger und holt sich Hilfe bei der attraktiven und schlagfertigen Kellnerin Piper (Amber Heard, All the Boys love Mandy Lane).
Doch schon bald hat Milton nicht nur Probleme mit dem blutrünstigen Sektenguru Jonah und der Polizei, sondern Satan schickt seinen besten Mann um ihn zurückzuholen. Der geheimnisvolle „Buchhalter“ (William Fichtner, Prison Break) macht sich auf die Jagd auf den abtrünnigen Verbrecher und hinterlässt eine Spur aus Tod und Gewalt.
Effektvoller Action-Trash
Regisseur Patrick Lussier bleibt seinem Stil treu und inszeniert eine derbe Action- und Horror-Orgie bei der es ordentlich kracht. Die abgefahrene Story über einen Racheengel aus der Hölle bietet dafür genau die richtige Mischung aus Trash und Gewalt, die mit Nicolas Cage und William Fichtner als durchgeknallter Killer aus der Hölle perfekt besetzt ist. Als Bonbon darf Amber Heard zeigen, dass sie nicht nur lange Beine hat, sondern auch tough genug ist um der männlichen Konkurrenz Contra zu geben.
Für Technik-Fans ist der Film sowieso ein Muss, denn statt einer billigen 3D-Konvertierung gibt es bei der 75-Millionen-Dollar-Produktion echte 3D-Effekte zu bestaunen. Spektakulärer wurden Autos seltener zu Schrott gefahren.
Grindhouse in 3D
Action hui, Inhalt pfui. Drive Angry bietet genau das, was Actionfans wollen, aber nicht mehr. Wie schon in My Bloody Valentine macht Regisseur Lussier einen soliden Job und steuert den schrägen Mix aus Action, Horror und Fantasy geradlinig über die Ziellinie. Cage dreht als Racheengel auf, Fichtner hält dagegen und Amber Heard lässt tief blicken. Das ist entwaffnend ehrlicher Action-Trash, der an die Grindhouse-Klassiker aus den 70ern erinnert. Dadurch wird der Film sehr sympathisch, auch wenn man danach vielleicht ein schlechtes Gewissen bekommt. Drive Angry ist simple gestrickte Action mit coolen Sprüchen ohne Anspruch.