Paramount-Filme kurz nach Kinostart als VoD verfügbar

Die Verwertungskette für Neuveröffentlichungen sieht bisher so aus: Erst kommt der Film in die Kinos, ca. 90 Tage nach dem Auslaufen erscheint er auf Blu-ray und DVD, und später bei Video-on-Demand-Diensten wie Maxdome oder Netflix. Letzterer Anbieter fordert schon lange das Ende der bisherigen Form. Paramount bricht jetzt mit dem bewährten Konzept – zumindest in den USA. Der Filmverleih bringt Paranormal Activity: Ghost Dimension und Scout’s Guide to the Zombie Apocalypse im Oktober nur 17 Tage nach Kinostart ins Heimkino.

Nun gibt es die Zeitspanne zwischen Kinostart und Blu-ray-Release nicht ohne Grund. Die Studios müssen schließlich auf die Kinobetreiber und deren Exklusivitätsanspruch Rücksicht nehmen. Allerdings fördert das Modell nach Expertenansicht auch illegale Kopien, da die Nutzer sonst viel länger auf die Verfügbarkeit warten müssten. Damit den Kinobetreibern nicht der Umsatz flöten geht, beteiligt Paramount die Lichtspielhäuser über 90 Tage an den VoD-Umsätzen. Der Anteil entspricht dabei der jeweiligen Leihmiete.
Falls sich das neue Modell auszahlt, will es Paramount auf alle neuen Produktionen ausweiten. Zum Beispiel auf Transformers, Mission Impossible und Star Trek. Paramounts Vize-Aufsichtsratschef Rob Moore: „Wir erwarten, dass der Gesamtumsatz steigt und die Umsätze der Kinoketten relativ unbeeinflusst bleiben.“

Momentan gilt das neue Modell lediglich für AMC und Cineplex. Laut Moore seien dieselben Vertragsbedingungen auch für andere Kinoketten möglich. Wann sich die Verwertungskette auch in Deutschland ändert, lässt sich noch nicht genau sagen.