Ruchlose Aliens, die die Erde überrennen und grund- und sinnlos alle menschlichen Lebewesen töten, die ihnen begegnen, sind in den Sci-Fi und Horror-Genres nichts wirklich Neues. In A Quiet Place hat John Krasinski, der gleichzeitig als Regisseur und Hauptdarsteller fungiert und auch noch seine Real-Life-Ehefrau Emily Blunt für die weibliche Hauptrolle eingespannt hat, einen bislang neuartigen Ansatz. Wer früher lärmt, ist länger tot, könnte das Lebensmotto der noch lebenden Protagonisten lauten.
Die schlaksigen, aber nicht minder furchteinflößenden Aliens in A Quiet Place können nämlich nicht sehen, sondern werden nur von Geräuschen angelockt. Die Familie Abbott, bestehend aus Vater Lee, seiner hochschwangeren Ehefrau Evelyn, Sohn Marcus und der gehörlosen Tochter Regan, ist nur noch am Leben, weil sie sich perfekt an die neuen Überlebensbedingungen angepasst hat. Auf ihrer Farm im Nirgendwo führen die vier ein Leben in Stille. Barfuß bewegen sie sich fort, die Wege draußen mit Sand aufgeschüttet, kommuniziert wird nur in Gebärdensprache, gespielt nur mit Dingen, die keinen Mucks von sich geben. Ausgerechnet ein Spielzeug war es nämlich, das ein Jahr zuvor dem dritten Sohn der Familie das Leben gekostet hat. Dieser Zwischenfall hat bei allen Familienmitgliedern tiefe Narben hinterlassen.
Der letzte Zufluchtsort ist der schalldichte Keller des Farmhauses, den Lee für die bevorstehende Geburt seines vierten Kindes errichtet hat. Als die Wehen einsetzen, macht sich Evelyn auf den Weg dorthin, tritt dabei aber auf einen Nagel in der Treppe und verursacht ein Geräusch, das einen der Aliens auf die Existenz der Familie aufmerksam macht. Lee, der mit seinem älteren Sohn Fischen war, eilt seiner Frau zu Hilfe. Zwar gelingt es den beiden Eltern dank akribisch vorbereiteter Maßnahmen schlussendlich dennoch, die laute Geburt von den Aliens unentdeckt über die Bühne zu bringen – nur von den älteren beiden Kindern fehlt jetzt jede Spur. Kann Vater Lee die beiden vor den Aliens finden und in Sicherheit bringen?
Der Film kam bei Kritikern und Zuschauern übrigens gleichermaßen gut an: Auf Rotten Tomatoes wurde der Film beispielsweise von 95% der Rezensenten überwiegend positiv bewertet und hält momentan bei einer Durchschnittsbewertung von 8.2/10 Punkten. Ein großer Erfolg für Regie-Neuling John Krasinski, der nun als aufstrebendes Nachwuchstalent gehandelt wird. Nach der Verfilmung der Kurzgeschichten-Sammlung Kurze Interviews mit fiesen Männern von David Foster Wallace im Jahr 2009 ist A Quiet Place nämlich erst die zweite Regie-Arbeit des US-amerikanischen Schauspielers, der laut eigenen Angaben eigentlich nie ein Fan von Horror-Filmen war. Die Zusammenarbeit mit seiner Frau Emily Blunt funktionierte übrigens problemlos. Nun kann er guten Gewissens in den Ruhestand gehen, scherzte er, denn diese phänomenale Erfahrung wird vermutlich nicht zu toppen sein.
Uns bleibt dann nur zu hoffen, dass er sich diese Aussage noch einmal überlegt!