Die Handlung des Films beginnt rund 30 Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils. Nachdem das Computergenie Kevin Flynn (Jeff Bridges, Crazy Heart) spurlos verschwunden ist, überlässt er seinem Sohn Sam (Garrett Hedlund, Eragon) sein mächtiges Softwareimperium. Doch der ist wütend, weil sein Vater ihn einfach verlassen hat und entwickelt sich zu einem Rebellen, der die zweifelhaften Entscheidungen des Firmenaufsichtsrats torpediert.
Da erhält Flynns alter Freund Alan Bradley (Bruce Boxleitner, Babylon 5) eine merkwürdige Pager-Nachricht und Sam macht sich auf die Suche nach seinem Vater. Schließlich landet er wie damals sein Vater in der digitalen Welt seines Vaters und muss sich mit dem herrschsüchtigen Clu (ebenfalls Jeff Bridges) herumschlagen. Dabei bekommt er Hilfe von der attraktiven Quorra (Olivia Wilde, Dr. House) und findet sogar seinen Vater. Doch damit ist das Abenteuer noch lange nicht vorbei, denn Clu plant eine schreckliche Invasion.
Kult für Videospieler
Die einen vergöttern das Original von 1982, die anderen schütteln nur ratlos den Kopf. Tatsache ist: Wenn es nur nach den Marktgesetzen gegangen wäre, dürfte TRON: Legacy nie entstanden sein. Doch TRON ist nicht wie jeder andere Film und trotz seiner dürftigen Einspielergebnisse hat sich schon kurz nach dem Release eine hartnäckige Fangemeinde aus Videospielern gebildet, die vehement eine Fortsetzung sehen wollten. Jetzt ist sie da und Regisseur Joseph Kosinski macht stilistisch da weiter, wo TRON-Erfinder Steven Lisberger aufgehört hat:
Das Set-Design haut den Zuschauer um, die Tricks wirken dank 3D noch spektakulärer, aber die Story ist mau. Sams Abenteuer erinnert nämlich mit zunehmender Dauer frappierend an Krieg der Sterne und ist vollgestopft mit Klischees über junge Helden und Vater-Sohn-Konflikte. Dafür gelang den Produzenten ein ganz besonderer Coup als sie die beiden Edel-Elektrorocker von Daft Punk für den Soundtrack gewinnen konnten. Der allein ist nämlich schon das Kinoticket wert.
Action mit Stil
TRON: Legacy ist ein schnörkelloser Actionfilm, der ganz auf seine Schauwerte setzt und die Zuschauer mit ihren 3D-Brillen in den Sitzen fesseln wird. Allerdings sollte man dazu das Denken ausschalten, denn Story und Figuren bleiben blass. Besonders Garrett Hedlund zieht im Vergleich mit Filmvater Jeff Bridges den Kürzeren. Dieser dürfte nämlich in die Filmgeschichte eingehen, als der erste Schauspieler, der als sein digitaler Doppelgänger auf der Leinwand überzeugt.
Schade, dass bei diesem bombastischen Technikspektakel die äußeren Reize von Olivia Wilde zu kurz kommen. Das sollte jeder Fan aber verschmerzen können: TRON: Legacy ist der würdige Nachfolger eines modernen Filmklassikers, der in erster Linie unterhalten will. Also 3D-Brille aufsetzen, Popcorn rausholen und das Hirn ausschalten. Das Actionjahr 2011 beginnt mit einem Knall.