Die neue Microsoft-Konsole Die neue Microsoft-Konsole Bild: Microsoft

Die Xbox One im Test

Die erste Hälfte der neuen Konsolengeneration ist seit kurzer Zeit erhältlich. Wir haben uns Microsofts Xbox One genauer angeschaut.
Auf den ersten Blick macht sie einen recht wuchtigen Eindruck, die Xbox One. Sie erinnert eher an einen Videorekorder als eine Spielekonsole. Die PS4 ist da um einiges schmaler. Das Design als solches kommt minimalistisch daher, kein Kurven, keine X-Form. Eben ein solider, schlichter schwarzer Kasten, der in der Nähe des Fernsehers Platz nimmt und nicht weiter auffällt. Wie so oft im Leben kommt es aber ohnehin mehr auf die inneren Werte an.

Die Xbox One bietet gegenüber ihrer Vorgängerin, der Xbox 360, eine deutlich schnellere CPU und GPU, die zumindest theoretisch Full-HD-Gaming mit 60 Frames pro Sekunde möglich machen. Zudem gibt’s eine 500 Gigabyte große, nicht austauschbare Festplatte und folgende Anschlüsse: 3x USB 3.0, 1x HDMI in, 1x HDMI out, Gigabit LAN, S/PDIF (Toslink), IR-Out, Kinect.


Vor dem Start der Xbox One

Startet der Gamer seine Xbox One zum ersten Mal, verlangt die Konsole als erstes nach einem 507 Megabyte großen Update, das die Konsole mit allen relevanten Funktionen versorgt – ohne Update lässt sich kein Spiel starten. Nach dem Download meldet man sich mit dem bestehenden Microsoft-Konto an oder legt ein neues an, kalibriert die Kinect-Kamera und schon landet man im Dashboard. Hier orientiert sich die Xbox One am Betriebssystem Windows 8 und setzt auf die typische Kacheloptik – eine logische Erweiterung. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass Microsoft die Menüstruktur noch ausdünnt. Aktuell wirkt das Dashboard schlicht überladen, manche Funktionen sind schwer zu finden.  


Multimedia-Features und Dashboard

Microsoft versteht seine neue Konsole nicht als reine Gaming-Maschine, sondern vielmehr als Multimedia-Zentrale fürs Wohnzimmer. Auf der Habenseite stehen bislang Optionen zur Audio-CD-, DVD- und 2D-Blu-ray-Wiedergabe. Eine Unterstützung für 3D-Blu-ray-Filme lässt derzeit noch auf sich warten, wird möglicherweise aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeliefert. Genau festlegen wollte sich Microsoft diesbezüglich noch nicht. In jedem Fall hat die Xbox One aktuell die Nase gegenüber der PS4 vorn. Sonys kommende Daddelkiste spielt zum Start am 29. November 2013 lediglich DVDs und 2D-Blu-rays ab.

Die Xbox One unterscheidet sich aber noch in einem weiteren Punkt von der Konkurrenz: Kinect. Die aktualisierte Version der anno 2010 eingeführten Bewegungssteuerung liegt der Xbox One, anders als die PlayStation Eye-Kamera bei der PS4, serienmäßig bei und wurde in nahezu allen Belangen verbessert. So erkennt die Kamera den Nutzer auch in abgedunkelten Räumen, versteht Befehle wie „Xbox einschalten“ und navigiert per Sprache und Geste durch die Menüs. Was in vorab veröffentlichten Promovideos geschmeidig funktionierte, erweist sich in der Praxis als gewöhnungsbedürftig. Zu schlecht führt die Kamera teils die Befehle aus. Falls die Kombination Xbox One/Kinect, die in der Lage ist, Receiver, Verstärker und TV-Gerät zu befehligen, wirklich zum Mittelpunkt des Wohnzimmers werden soll, muss Microsoft hier nachbessern. Aktuell ist man mit dem Controller besser beraten.


Der Xbox One-Controller

Im Gegensatz zum Xbox-360-Pad wirkt der Xbox One-Controller noch etwas robuster. Doch Microsoft hat weit mehr verbessert als die Verarbeitung. Das Steuerkreuz reagiert endlich präzise, die Sticks bekommen eine neue Form und eine feine Riffelung verpasst, sodass man im Eifer des Gefechts nicht mehr so leicht abrutscht. Besonders cool: Die abgerundeten Schultertasten versieht Microsoft mit eigenen Vibrationsmotoren, die beispielsweise bei Rennspielen für noch besseres Feedback sorgen. Da Microsoft das Battery-Pack nun endlich im Controller versenkt, sollten auch Menschen mit großen Händen keine Probleme mehr beim Gamen haben. Kleine Leuchtdioden an der Vorderseite zeigen der Konsole außerdem, wo sich welcher  Spieler gerade befindet. Die Konsole kann so beispielsweise die Anordnung des Splitscreens anpassen, falls die Spieler Plätze tauschen. Die Tasten bleiben im Großen und Ganzen dieselben wie beim Vorgänger. Lediglich die View-Taste, welche in Games und Apps optionale Infos und Funktionen einblendet, ist neu. Unterm Strich: Der möglicherweise beste erhältliche Controller.


Aussichten

Ausnahmsweise treffen wir an dieser Stelle kein eindeutiges Fazit. Zwischen Kinderkrankheiten und richtigen Problemen lässt sich so kurz nach Veröffentlichung erfahrungsgemäß nicht unterscheiden. Erst wenn die Spielauswahl wächst, neue Features Einzug halten und sämtliche Komponenten einwandfrei funktionieren, wird sich zeigen, welche Konsole bevorzugt  in den deutschen Wohnzimmern Einzug hält. Die Xbox One hat ohne Zweifel Potenzial. Allerdings sollte Microsoft über eine Kinect-freie Version zu einem günstigeren Preis nachdenken. Denn der fällt im Falle der Xbox One um satte 100 Euro teurer aus als bei der PS4.

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  • Details

    • Titel: Xbox One
    • Release: 22.11.2013
    • Preis: 499 Euro
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    Gelesen 8594 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 27 November 2013 09:10
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