Bunte Truppe
Entsprechend schlagt ihr euch nicht durch den zweiten Weltkrieg, sondern lasst euch zum Anfang des 17. Jahrhunderts in die Edo-Ära verfrachten – in eine Zeit, in der ein neuer Shogun die Macht in Japan ergreift und den Frieden wiederherzustellen versucht, indem er den Kriegsherr Kage-sama ausschaltet. Die Story an sich schafft einen nachvollziehbaren Rahmen für die Missionen, hält einen nachts aber auch nicht gerade wach.Dennoch: Sie zeigt euch ein übergeordnetes Ziel, mit dem vor Augen ihr über 13 Missionen lang ein bis zu fünfköpfiges Kämpfergespann befehligt. Die da wären: Ninja Hayato, der mit Wurfgeschossen und Schwert aus dem Schatten agiert; Samurai Mugen, der zwar nur leicht getarnt, aber mit schwerer Rüstung ausgestattet ist und ordentlich austeilt; Aiko, die Gaisha, Straßenkind Yuki, das Gegner in Fallen lockt. Und der in die Jahre gekommene Scharfschütze Takuma. Mit Klettern und Verstecken hat er’s nicht mehr, aber Gegner aus dem Hinterhalt aufs Korn nehmen, das geht noch. Genau wie seinen Waschbärenhund zur Ablenkung einsetzen.
Freiraum und Komfort-Features
Welche Recken ihr pro Mission einsetzt, gibt das Spiel vor. In der Regel müsst ihr eine Zielperson ausschalten und auf dem Weg dorthin kleinere Aufgaben bewältigen. Allerdings baut Mimimi die Missionen glücklicherweise nicht nach Schema F auf, sondern bringt allein schon durch die Absetzpunkte der Figuren die nötige Abwechslung beim Missionsstart, sodass ihr für jeden Auftrag wieder eine neue Herangehensweise erarbeiten müsst. Und erarbeiten ist hier wörtlich gemeint. Ihr schleicht, mordet, werdet entdeckt, geht drauf, startet neu, verkleidet euch diesmal vielleicht lieber, findet eine alternative Route, achtet besser auf die Sichtkegel der Widersacher – die übrigens stark an den Soliton-Radar aus den frühen Metal Gear Solid-Teilen erinnern – und startet dann wahrscheinlich nochmal neu. Weil ihr schon wieder draufgegangen seid. Ja, wer Shadow Tactics spielt, erklärt die Schnellspeicher- und Schnellladefunktion schnell zu seinem besten Freund. Um unnötigen Frust zu vermeiden, speichert das Spiel aber nicht nur an einem Punkt, sondern gleich an dreien, sodass beim Save im falschen Moment nicht gleich der gesamte Missionsfortschritt im Eimer ist. Das wäre bei Spielzeiten jenseits der Stundenmarke pro Mission nämlich ärgerlich.
Die Maps selbst kommen umfangreich daher und bieten an jeder Ecke Möglichkeiten und zwingen euch förmlich, euren persönlichen Spielstil zu entwickeln. Den einen richtigen Lösungsweg gibt’s also nicht. Und schön anzuschauen sind die Karten sowieso. Einerseits dank des comichaften Grafikstils, andererseits wegen der abwechslungsreichen Schauplätze – vom Fischerdorf über neblige Reisfelder bis hin zu verschneiten Berglandschaften ist hier alles dabei.