Wie üblich vergeudet auch das neue Resistance keine Zeit mit allzu langen Tutorials. Der Protagonist und Feuerwehrmann Tom Riley befindet sich gerade inmitten eines Einsatzes, als, wie aus dem Nichts, eine Invasion über den Schauplatz New York hereinbricht. Die Aggressoren: die Chimera, eine außerirdische Rasse, die garantiert kein Kaffeekränzchen mit der Menschheit im Sinn hat. Als die Bestien beginnen, die Straßen mit dem Blut der Zivilisten zu beflecken, hat Riley nur noch eins im Sinn: die Sicherheit seiner Familie. Also gibt er Frau und Kind in die Obhut eines gerade aufbrechenden Flüchtlingskonvois, dessen Ziel der vermeintlich sichere Norden des Landes ist.
Wie sich das spielt
Anfangs nur mit einem Beil in der Hand, geht es der ersten Bestie hinterrücks an den Kragen. Nach einigen niedergestochenen Gegner hält der Spieler dann auch schon das erste altbekannte Schießeisen in den Händen: das Bullseye. Im weiteren Spielverlauf folgen noch weitere Ballermänner wie eine Armbrust, ein Karabiner oder der Bohrer, welcher sogar durch Wände hindurch schießt. Nun fehlen der Vita im Vergleich zum PlayStation-3-Controller ja bekanntlich zwei Schultertasten. Wie also diesen Nachteil ausmerzen? Ganz einfach: Entwickler Nihilistic Software verfrachtet einige Funktionen kurzerhand auf den Touchscreen beziehungsweise das Touchpad auf der Rückseite des Taschenspielers. Tippt man letzteres zweimal kurz an, beginnt Riley zu sprinten. Der Granatenwurf erfolgt, indem man ein seitlich am Bildschirm angebrachtes Symbol zum gewünschten Einschlagspunkt zieht. Währenddessen läuft das Spiel in Zeitlupe weiter – smart gelöst. Abgesehen von diesen kleinen Unterschieden spielt sich Burning Skies wie die großen Brüder für die PlayStation 3. Einstiegsprobleme trüben den Spielspaß also nicht – den beiden Analogsticks sei Dank!
Ihr seht: Vor allem Steuerungs-technisch macht Burning Skies einen wertigeren Eindruck als nahezu alles andere, was einem als Handheld-Gamer bislang unter dem Begriff „Shooter“ verkauft wurde. Darüber hinaus ähnelt die optische Darbietung frühen PS3-Veröffentlichungen, man kann in den Gesichtern der Figuren sogar Emotionen erkennen. Schade allerdings, dass es der Darbietung nicht wirklich gelingt, den Spieler zu fesseln. Alles wirkt, wie schon mal gesehen und auch Innovationen beim Gameplay sucht man abgesehen von der Integration der Vita-eigenen Touch-Funktionen mit der Lupe. Technisch erweist sich Burning Skies jedoch als durchaus solide: Die Framerate geht auch bei den effektreichen Explosionen nicht in die Knie. Das insgesamt wertige Bild wird nur ab und an von matschigen Texturen und gelegentlichen Qualitätsschwankungen in der deutschen Synchronisation ins Negative gezerrt.
Resistance für alle
Das ist er also, der erste echte Ego-Shooter für die PS Vita. Zumindest theoretisch führt Nihilistic das einst von Insomniac Games geschaffene Erbe in alter Tradition fort: Klassische Gameplay-Mechaniken treffen auf Comicartige Zwischensequenzen. Zum Top-Titel fehlt Burning Skies unterm Strich aber die packende Story, ein authentischer Protagonist und echte Innovationen. Immerhin: Ein Mehrspielermodus schickt bis zu acht schießwütige Spieler in den Modi Deathmatch, Team-Deathmatch und Survival auf sechs verschiedenen Karten in die Schlacht. Und das braucht es auch, schließlich flimmert nach rund fünf Stunden Einzelspieler-Kampagne auch schon der Abspann über den kleinen Bildschirm.