Technik gegen Tempo
Im Vergleich zum Vorgänger hat Electronic Arts bei FIFA 13 deutlich mehr an der Grafikschraube gedreht als Konami. Die Ausbeute: detailliertere Zuschauerränge, lockere Animationen und lebensechte Spielergesichter. Da kann PES 13 nicht ganz mithalten. Der Grafikpunkt geht in diesem Jahr also erneut an FIFA. Letzteres besticht übrigens dank beispielloser Lizenzvielfalt auch durch ein wenig mehr Tiefe – der fortwährende Kritikpunkt an der PES-Reihe. Zwar hat das Spektrum, bestehend aus Champions- und Europa-League sowie der Copa Libertadores, deutlich aufgeholt, FIFA zieht in diesem Punkt dennoch an Konamis Neuzugang vorbei.In der Königsdisziplin, dem Gameplay, braucht sich Pro Evolution Soccer 13 allerdings nicht vor FIFA 13 zu verstecken. Bei beiden Games gestalten sich die Modi in etwa gleich. Man übernimmt die Rolle des Managers, heimst Pokale ein und organisiert das eigene Team. Die Matches hat Konami dabei nochmal verfeinert. PES 13 lässt den Spieler beim diesjährigen Auftritt nicht nur Schusswucht, Richtung und Höhe des Balles kontrollieren, sondern auch die Schuss-/Passlänge und sogar die Rotation des Balles. Klingt erst mal verwirrend. Und zugegeben: Bis sich die verschiedenen Faktoren zu einem runden Ergebnis formen lassen, vergeht einige Zeit auf dem Trainingsplatz. Ist die Hürde überwunden, entpuppt sich Konamis Fußball-Simulation als realitätsnahe Erfahrung. Die erstklassige, wenn auch nicht ganz fehlerfreie Gegner-KI unterstreicht diesen Ansatz noch. Im direkten Vergleich fällt diesem hohen Realitätsanspruch jedoch ein Stück geschmeidiger Spielfluss zum Opfer. Wer eine möglichst akkurate Spielerfahrung sucht, ist hier trotzdem auf der sicheren Seite. Für Einsteiger lässt sich die komplexe Ballphysik glücklicherweise auch bequem aushebeln – super.