Doch das PSP-Game God of War: Ghost of Sparta hievt das mobile Action-Genre auf einen neuen Level und erzählt dabei noch eine teilweise beeindruckende Geschichte. Wer Besitzer von Sonys portabler Spielekonsole ist, muss sich Kratos‘ neuestes Abenteuer unbedingt anschauen, denn hier stimmt – fast – alles: Geschwindigkeit, exzellente Steuerung und eine künstlerisch voll ausgestaltete Atmosphäre – sowohl grafisch als auch im Bereich Sound. Da sind die kleinen technischen Macken zu verschmerzen.
Wer dachte, dass man auf dem PSP keine neuen Wege finden kann, um den Spieler mit brillanter Grafik in Verzückung zu versetzen, wird gleich innerhalb der ersten Minuten eines Besseren belehrt. God of War: Ghost of Sparta sieht genial aus und unterscheidet sich in Sachen grafischer Pracht wenig von den Versionen auf der PlayStation 2. Jeder Ort, jede Handlung, jede Kameraeinstellung sind perfekt gewählt und geben Euch ein Gefühl der Größe der Spielwelt wie es lange nicht der Fall auf einer mobilen Konsole war. Und was noch beeindruckender ist: Kein Ruckeln, egal wie viele Gegner Euch gerade das Leben schwer machen. Problematisch ist nur, dass der Bildschirm des PSP einfach zu klein für so eine Pracht ist. Oftmals verliert Ihr Kratos aus den Augen. Außerdem ist das Blocken von Angriffen bei der Kameraeinstellung sehr schwierig, da Ihr schlicht zu weit vom Geschehen weg seid. Das ist schade, denn die Steuerung ist sehr gut gelungen und sogar lange Kombinationen von vielen Attacken gehen leicht von der Hand.
Jeder Muskel wird beansprucht
Neben der bekannten kompromisslosen Action der God-of-War-Serie, gibt es wieder eine Menge Rätsel zu lösen. Diese sind eine willkommene Abwechlsung zum Alltag eines Kriegsgottes und sind vom Schwierigkeitsgrad perfekt angepasst, sodass sie zwischen Ist das einfach! und Was soll das? den richtigen Mittelwert schaffen. Auch hier kann es zu Problemen kommen, da der Bildschirm des PSP einfach zu klein ist, um bestimmte Objekte gut sichtbar zu zeigen. Die Entwickler haben es durch den Wechsel zwischen Kampf und Rätseln dennoch geschafft, das perfekte Pacing zu schaffen und die Geschichte so nicht zu einem sinnlosen Gemetzel zu machen. Eine gute Geschichte braucht eben verschiedene Erzählgeschwindigkeiten und –intensitäten.
Was Euch auffallen wird, wenn Ihr andere Teile der Serie – sowohl auf Konsole als auch mobil – gespielt habt, ist dass God of War: Ghost of Sparta viele Dinge aus den Vorgängerteilen kopiert. Viele der Rätsel, der Gegner und der Level sind bekannt. Hier wollten die Entwickler wohl kein Risiko eingehen. Das ist schade, aber aufgrund der Gesamtatmosphäre zu verschmerzen. Nervig sind nur die Bosskämpfe, denn diese sind keine krönenden Abschlüsse von tollen Leveln, sondern schlicht und einfach: Langweilig. Warum? Sie sind zu einfach und es macht nicht so viel Spaß, einen riesigen Zyklopen mit ein paar Quick-Time-Events zu besiegen. Dass auch diese Kämpfe größtenteils aus anderen God-of-War-Titeln entspringen, ist ein weiterer Grund, warum man lieber schnell weiterspielt.
God of War: Ghost of Sparta zeigt grafisch und von der Steuerung her, was man noch aus Sonys mobiler Konsole herausholen kann. Dazu kommt eine Geschichte, die von der Geschwindigkeit perfekt ist und die eingestreuten Rätsel sind eine willkommene Abwechslung zur konstanten Action des Spiels. Leider sind einige technische Fehler dem kleinen Bildschirm geschuldet, was einige Situationen nervig macht. Zu verschmerzen ist, dass so viele Anleihen an andere Teile der Serie gemacht wurden. Für Neueinsteiger fällt dies sowieso weniger ins Gewicht als für Veteranen der God-of-War-Reihe.