Berge in Köln – gibt’s doch gar nicht. Stimmt, es sei denn, man besucht die Frankfurter Spielschmiede Crytek auf der Gamescom und lässt sich per Oculus-Rift in eine alternative Realität verfrachten. Back to Dinosaur Island 2 im Check.
Als Hardware für Cryteks Techdemo hält der jüngste
Prototyp von Oculus Rift mit dem Namen Crescent Bay her, dessen Innenleben mit der finalen Verkaufsversion konform geht, die Anfang 2016 erscheint. Spielerisch gibt sich die
Demo minimalistisch: Als „Bergsteiger“ hängt der Spieler an einer Felswand und lässt sich von Seilliften nach oben manövrieren. Um den Motor am jeweiligen Seil zu betätigen, muss sich das virtuelle Alter Ego an zwei Griffen festhalten, die per Kopfbewegung anvisiert und per Triggertasten des Xbox-Controllers fixiert werden. Anschließend beginnt der Aufstieg. Das war’s schon an spielerischer Finesse. Reicht aber auch, denn mehr als um den spielerischen Aspekt dreht sich
Back to Dinosaur Island 2 ohnehin um die Immersion, die Crytek in seiner Techdemo erzeugt.
Zeit zum Umschauen
Während man am echten Hang besser damit beraten ist, nicht in den Abgrund zu schauen, fährt man hier besser, sich so viel wie möglich umzuschauen. Wie der Name impliziert, legt der Entwickler den Fokus in
Back to Dinosaur Island 2 auf prähistorische Wesen, Flugsaurier, die einem während der Präsentation um die Ohren flattern. Manche Exemplare brüten in der Felswand Eier aus, einer fühlt sich gar bedroht und wirft von oben Geröll auf uns hinab, dem wir mittels hektischer Kopfbewegung ausweichen. Was dabei auffällt: Die Demo weist praktisch keine wahrnehmbare Latenz auf – weder in Bezug auf die Bewegungsumsetzung von Controller zu Bild noch auf die Framerate. Keine Schlieren, die Bildschärfe hält sich wacker und von vielen befürchtete Motion Sickness dürfte ausbleiben. Auch wenn die kurze Präsentation noch keine Schlüsse zur Langzeitnutzung zulässt.
Headtracking-Spielereien, wie das erwähnte Ausweichen, kaschieren das simple Gameplay-Gerüst von
Back to Dinosaur Island 2. Nichts revolutionäres, klar. Aber authentisch genug, das Potenzial virtueller Realität anschaulicher darzustellen und eine bessere Immersion zu erzeugen als andere Techdemos.
Nicht lange danach kommen wir schließlich auf dem Gipfel an und dort endet die Demo dann auch. Und damit der Vorgeschmack auf das bereits angekündigte Spiel
Robinson: The Journey, zu dem weitere Infos aber noch fehlen.
Crytek macht in Virtual Reality
Nachdem Crytek in den letzten Jahren nicht so recht zu wissen schien, in welcher Sparte die Firma sesshaft werden sollte, scheint nach einem Zwischenstopp im Free2Play-Sektor nun Virtual Reality weit oben auf der Agenda zu stehen. Gelingt es dem Entwickler, die in
Back to Dinosaur Island 2 präsentierten Ideen und Ansätze ähnlich authentisch mit etwas anspruchsvollerem Gameplay und einer packenden Story zu kombinieren, könnte das Studio zu einem der First Mover im VR-Sektor werden. Wir drücken jedenfalls die Daumen.