Viel Sozialkritik
Überall hört man entweder Obamas oder McCains Stimme aus dem Radio sprechen und sieht ihre Gesichter aus den Fernsehern blitzen. Dazwischen befinden sich die beiden Kleinganoven Frankie (Scoott McNairy) und Russell (Ben Medelsohn), die ein illegales Mafia-Pokerspiel überfallen. Klar, auf den ersten Blick leichte Beute. Denn der Veranstalter dieser heimlichen Kartenspiele Markie (Ray Liotta) hat vor Jahren schon mal ein eigenes Spiel überfallen lassen und die Kohle eingesteckt. Da würde schließlich jeder denken, Markie hat erneut zugeschlagen, oder? Falsch gedacht! Zwar gelingt der Überfall, danach kommt allerdings Cogan ins Spiel, ein beinharter Vollstrecker, der die Sache gerade rücken soll. Und der ist keiner der lange fackelt. Ein Beteiligter nach dem anderen soll dran glauben.Dominik setzt bei seiner sehr dialoglastigen Inszenierung vor allem auf die richtige Mischung aus eiskalten Killern, coolen Konversationen und namhaften Schauspielern. Brad Pitt geht seiner Rolle gewohnt lässig nach. Und auch Liotta als gelackmeierter Ganove sowie James Gandolfini als Auftraggeber überzeugen. Die schauspielerische Leistung verläuft in Killing Them Softly also auf konstant hohem Niveau. Der Plot aber leider nicht immer. Zu gewollt wirkt die Mischung aus Gangster-Streifen und Gesellschaftskritik zuweilen. Und zu häufig verlaufen einzelne Handlungsstränge einfach ins Leere. Gut möglich, dass Dominik seine Zuschauer nicht mit zu vielen parallelen Story-Strängen überfordern wollte. Dennoch hätte eine etwas längere Fassung ein insgesamt runderes Ergebnis schaffen können. Vor allem weil der Ansatz stimmt und eigentlich auch genug Zündstoff für geballte Pointen vorhanden ist.