Harvey Weinstein und Quentin Tarantino blicken auf eine langjährige Freundschaft zurück. Die beiden arbeiteten für Filme wie Pulp Fiction, Kill Bill und auch Django Unchained zusammen. Da wundert es nicht, dass die Öffentlichkeit seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe, auf ein Statement wartet. Schließlich haben wir es hier nicht mit einem Kavaliersdelikt zu tun, sondern mit der Anschuldigung sexuellen Missbrauchs und sogar Vergewaltigung. Insgesamt meldeten sich seit der Enthüllung von New York Times und New Yorker über 40 Schauspielerinnen, die Weinsteins Opfer wurden, darunter Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow. Jetzt äußert sich Tarantino im Interview mit der New York Times.
„Ich wusste genug, um mehr zu tun, als ich getan habe“, gibt Tarantino zu. „Das war mehr als die normalen Gerüchte. Es war nicht aus zweiter Hand. Ich wusste, dass er ein paar dieser Dinge getan hatte.“ Im Detail hatte ihm seine damalige Freundin Mira Sorvino bereits 1995 von Belästigungen berichtet. Er sei schockiert gewesen und habe sogar von weiteren Fällen gehört – sie allerdings lediglich als Missverhalten abgetan. Auch von der außergerichtlichen Einigung Weinsteins mit Rose McGowan habe er gewusst.
„Ich wünsche, ich hätte Verantwortung übernommen“, sagt Tarantino. „Alles, was ich jetzt sage, klingt wie eine scheiß Ausrede.“ Nach Bekanntwerden der Vorwürfe habe Tarantino mehrmals versucht, Weinstein zu erreichen – ohne Erfolg. Weinstein müsse nun für seine Taten geradestehen.
Bild: Getty Images
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20.10.2017
- Stefan Mayr
„Ich wünsche, ich hätte Verantwortung übernommen.“
Fall Harvey Weinstein: Tarantino wusste von Übergriffen
Der Hollywood-Produzent Harvey Weinstein sieht sich gerade mit schweren Missbrauchs-Vorwürfen konfrontiert. Einer, der davon wusste: Quentin Tarantino, wie er nun zugibt.