Florence + the Machine: Die Anfänge
Zum ersten Mal schafften es Florence + the Machine auf das Radar der Indie-Liebhaber im Jahr 2009. Das erste Album „Lungs“, mit dem unverkennbar verträumten, melancholischen aber auch unfassbar kraftvollen Stil der Band, kletterte kurz daraufhin auf Platz Eins der britischen Album-Charts. Sängerin Florence Welch ist eine eindrucksvolle Erscheinung. So sehr, dass man manchmal fast vergessen könnte, dass Florence + the Machine eine ganze Band sind und nicht Florence, die Sängerin und Songwriterin, plus Begleitung.
Musik machte Florence Welch, die Britin mit den feuerroten Haaren, aber schon eine Weile vorher: Bereits seit 2006 zog sie gemeinsam mit Kollegin Isabelle Summers (heute die Keyborderin der Band) durch die Clubs und Bars Londons, unter den Künstlernamen Florence Robot and Isabella Machine. Na, klingelt bei den Namen was? Der spätere Hit „Kiss with a Fist“ stammt übrigens noch aus dieser Zeit. Seit der offiziellen Band-Gründung 2007 sind außerdem noch Gitarrist Robert Ackroyd und Percussionist Tom Monger dabei, der Rest der aktuellen Band-Mitglieder stieß nach einigen Wechseln erst 2018 neu dazu.
Magische Festival-Momente
Nach dem Debut-Album „Lungs“ beglückten uns Florence + the Machine in regelmäßigen Abständen von 2 bis 3 Jahren mit einer neuen Platte. 2011 kam “Ceremonials” raus, mit den Songs „Shake it Out“ und „Spectrum (Say My Name)“, eine Collaboration mit DJ Calvin Harris. Letzterer Song wurde der erste Nummer Eins-Hit der Band. Das dritte Album der Band, „How Big, How Blue, How Beautiful“ aus 2015, war vergleichsweise kommerziell weniger erfolgreich, ist dafür aber die persönlichste und verletzlichste Platte von Songwriterin Florence Welch.
Ansonsten waren Florence + the Machine seit jeher Stammgäste auf den großen Festival-Bühnen dieser Welt. Einer dieser besonderen Momente war sicherlich, als sich Dave Grohl von den Foo Fighters 2015 kurz vor dem legendären Glastonbury-Festival in England den Fuß brach. Die Foo Fighters sollten die Headliner sein. Dieses Privileg ging anschließend auf Florence + The Machine über, die zu Ehren der Foo Fighters bei ihrem Auftritt „Times like these“ coverten und Grohl damit laut eigener Aussage zu Tränen rührten.
Ansonsten betätigte sich Welch auch noch als Songwriterin für andere Künstler. Der von Sia performte Song „To Be Human“ auf dem Wonder Woman-Soundtrack stammt beispielsweise von ihr.
Das 4. Album: High as Hope
Bereits im April bekamen wir mit der Single “Sky full of Song” einen ersten Vorgeschmack auf das Album zu hören, gefolgt von der epischen Single „Hunger“ im Mai. „In diesem Song geht es darum, wie wir in Dingen nach Liebe suchen, die vielleicht nicht Liebe sind und wie diese Versuche, uns weniger alleine zu fühlen, uns manchmal noch mehr isolieren“ sagt Florence Welch selbst zu diesem Song. Die aktuellste Single "Big God" widmet sich schließlich einem sehr zeitgemäßen Problem: Dem Ghosting. Emile Haynie (Lana Del Rey) und Jamie xx fungierten unter anderen als Producer. Das zehn Tracks umfassende Album erscheint am 29. Juni.
Nach den großen Tour-Jahren der Band in 2015 und 2016, wurde es letztes Jahr still. Mit der Erscheinung des neuen Albums kehrt die Band allerdings auch auf die Bühnen dieser Welt zurück. In den Sommermonaten stehen ein paar ausgewählte Auftritte auf europäischen Festivals an, darunter am 13. Juli auf dem MELT! Festival in Gräfenheinichen. Gleich darauf beginnt dann der Start einer größeren Amerika-Tour bis Ende des Jahres.
Kreatives Multi-Talent: Florence Welch versucht sich als Autorin
Allerdings kann Florence, die laut eigener Aussage eine Buchnärrin ist, aber noch mehr als melodische Songs texten. Vor kurzem wurde nämlich bekannt, dass sich die Londonerin mit der fesselnden Stimme und dem Talent zum Songschreiben auch ansonsten gerne mit Worten austobt. Nur knapp eine Woche nach dem Release von „High as Hope“ wird am 10. Juli ihr erster Gedichtband (diesmal aber minus the Machine) mit dem Titel „Useless Magic: lyrics and poetry“ erscheinen. Darin gibt es bislang unveröffentlichte Songtexte, Poesie und Zeichnungen der Künstlerin zu sehen.
„Lieder können unglaublich prophetisch sei, wie unterbewusste Warnungen oder Nachrichten an mich selbst, allerdings weiß ich oft erst Jahre später, was ich eigentlich zu sagen versucht habe. Oder eine Vorhersage trifft ein und ich konnte einfach nichts tun, um sie zu stoppen, es ist also eher eine Art nutzlose Magie“, sagt Florence selbst über die Macht und den Nutzen ihrer Worte.