Sony hat PlayStation VR auf den Markt gebracht. Was wir von der Hardware halten, wisst ihr ja schon. Heute sind die wichtigsten First-Party-Launch-Titel dran.
VR Worlds
VR Worlds lässt sich wohl als
VR-Einstiegsdroge bezeichnen. Viele Käufer der Sony-Brille hatten noch nie ein Virtual-Reality-Headset auf der Nase und wissen deshalb noch nicht genau, welche Art Spiel ihnen Spaß macht und noch viel wichtiger: welche Art Spiel sie auch vertragen. Gut, dass
VR Worlds verschiedene Genres abdeckt. Mit
Ocean Descent könnt ihr ins Meer abtauchen und einen Hai-Angriff überleben – alles recht passiv, aber schön, um sich ein Bild von der Technik zu machen. Deutlich rasanter kommt da schon
VR Luge daher. Darin geht’s auf einem Skateboard liegend die Straße runter, gesteuert wird per Kopfbewegung.
Danger Ball versteht sich als futuristisches Kopfball-Minispiel und in
Scavengers Odyssey geht’s im Steuer eines Mechs auf einen Alien-Planeten. Inklusive Distanz-Sprünge und fiesen extraterrestrischen Viechern. Und nun zur Perle der Sammlung:
The London Heist. Darin übernehmt ihr die Kontrolle über einen East-End-Gangster und erlebt den Verbrecher-Alltag inklusive Verhör-Szene und Drive-By.
Rigs: Mechanized Combat League
Rigs ist eine Mischung aus Sportspiel und Mech-Shooter mit Team-Aspekt. Klingt komisch, spielt sich aber sehr geschmeidig und vermittelt durch die krassen Sprünge ein enormes Erhabenheitsgefühl. Grafisch gehört Rigs auf jeden Fall zu den ansehnlichsten Games für PSVR. Inhaltlich kommt das Game gleichermaßen simpel wie effektiv daher: Um einen Punkt fürs Team zu erzielen, muss der Spieler alle drei Gegner abschießen oder genügend Energiekugeln sammeln. Anschließend startet eine Art Overdrive-Modus und dann muss der Mech durch einen überdimensionalen Basketballkorb in der Mitte des Spielfelds. Macht vor allem im Multiplayer Spaß, allerdings sorgen die schnellen Bewegungen auch gern mal für Unwohlsein.
Until Dawn: Rush of Blood
Ja, auf dem Papier wirkt
Rush of Blood wie ein generischer Rail-Shooter. Sollte man trotzdem ausprobieren, denn in der virtuellen Realität entpuppt sich die Geisterbahnfahrt als ungemein kurzweiliger und animierender Horror-Shooter-Spaß, der auch noch mit Genre-Klischees spielt. So fährt man in
Rush of Blood tatsächlich auf einer Schiene, während man wahlweise mit Dualshock 4 oder zwei Move-Controllern auf Clowns, Zombies, Spinnen und andere Widersacher schießt – und sich von zahlreichen Jumpscares erschrecken lässt. Ab und an lockern Achterbahn-Passagen das Geballer auf, bei denen der Spieler ins Bild ragenden Gegenständen mit vollem Körpereinsatz ausweichen muss. Der Sound punktet mit starker Räumlichkeit und das Spielkonzept an sich dank Highscore-Listen zum erneuten Durchspielen. Nach ein paar Stunden ist die wilde Fahrt nämlich auch schon vorbei.
Driveclub VR
Die Rennsimulation gehört im VR-Sektor zu den vielversprechendsten VR-Genres und mit
Driveclub VR gibt’s direkt den ersten Ableger für PSVR. Die Modi des Spiels orientieren sich stark an der
Standard-Driveclub-Version, nur kommt die VR-Version mit sechs Strecken aus. Grafisch ist die Version ziemlich abgespeckt. Entwickler Codemasters hatte wohl keine andere Wahl als die
Schärfe der PlayStation VR-Version herunterzuschrauben, um die Framerate möglichst hochzuhalten. Allerdings: Die Cockpits sehen dennoch amtlich aus und mit den starken Lichteffekten kaschiert das Spiel seine optischen Macken auch abseits der Boliden ein Stück weit. Das Spielgefühl dank VR ist aber sehr gelungen und Rennspiel-Fans mit starkem Magen können hier zuschlagen.
REZ Infinite
REZ kommt da deutlich verquerer daher. Als schwebender Pixelmensch fliegt der Spieler hier begleitet von treibender Elektro-Musik durch eine abstrakte Polygonwelt und schießt auf ebenso abstrakte Gegner. Flugzeuge, Würfel und weiß der Geier was noch alles. Obwohl REZ optisch ein Effekt-Feuerwerk abbrennt, spielt sich das Game sehr angenehm. Auch durch die minimalistische Steuerung. Der Spieler schießt nur und bewegt leicht den Kopf, um Gegner aufs Korn zu nehmen. Nach 1,5 Stunden ist der Spaß vorbei, eignet sich aber auch für einen zweiten Durchgang.
Battlezone
Mit
Battlezone liegt ein echter Klassiker vor, der sein Stelldichein im Jahr 1980 in den Spielhallen dieser Welt gab. Das Spielkonzept bleibt ähnlich: Aus der Ego-Perspektive übernimmt der Spieler einen Panzer und schießt auf andere Panzer, Kampfflieger und sonstige Gegner. Da das Spiel die Kampagne prozedural generiert, variieren die Missionen. Was aber unausweichlich ist: Am Ende wartet ein Bosskampf. Wahlweise lässt sich die Panzer-Action auch im Koop spielen und dank der reduziert-charmanten Cel-Shading-artigen Grafik macht das Ganze auch optisch noch einen schönen Eindruck. Nur sollte man sich nicht allzu oft umschauen, da
Battlezone auch so ein Motion-Sickness-Kandidat ist.
Eve Valkyrie
Mit Eve Online hat
Eve Valkyrie bis auf das Universum und den Story-Ansatz wenig gemein. Als Weltraumpiloten-Klon steigt der Spieler hier in drei verschiedene Raumschifftypen – Jäger, Support und Heavy – und bestreitet Multiplayer-Gefechte. Zwar erfordert
Valkyrie durch die fehlenden Erklärungen ein gewisses Maß an Trial-and-Error, wenn man die Mechaniken mal verinnerlicht hat und sich im Team zurechtfindet, entfaltet das Game aber sein Potenzial. Und zeigt vor allem sehr schön, wo die Virtual-Reality-Reise hingeht und dass sich die Technik für derartige Games besonders eignet. Nur dass man die lahmen Levelanstiege per Echtgeld-Erfahrungskauf beschleunigen kann, gehört nicht gerade zur feinen englischen Art.