Wii U: Die neue Nintendo-Konsole im Check Bild: Nintendo

Wii U: Die neue Nintendo-Konsole im Check

Mit der Wii U ist auch Nintendo im HD-Zeitalter angekommen und läutet gleichzeitig die nächste Konsolengeneration ein. Wir haben die neue Konsole getestet.
Während der Hersteller selbst noch immer zu den genauen Spezifikationen der Wii U schweigt, machen im Netz bereits Gerüchte die Runde. Allem Anschein nach kommt ein Mehrkern-Prozessor basierend auf einer PowerPC-Architektur zum Einsatz. Zwei Gigabyte Arbeitsspeicher stehen zur Verfügung, davon eines für das System, das andere für CPU und GPU. Mit dem Internet verbindet sich die Wii U ausschließlich mittels Wlan. Das optische Laufwerk spielt Nintendo-Medien auf Blu-ray-Basis mit Größen von bis zu 25 Gigabyte ab. Herkömmliche Blu-rays oder DVDs liest die Konsole hingegen nicht. Nintendo setzt also einmal mehr auf das Prinzip einer reinen Spielmaschine. Der neuartige Tablet-Controller unterstreicht diesen Ansatz.


Unter der Haube

Die Eckdaten der Eingabe-Peripherie: ein 6,2-Zoll-Touchscreen mit einer Auflösung von 854 x 480 Pixeln, eine VGA-Kamera auf der Vorderseite, zwei Analogsticks, ein Steuerkreuz, vier Schulter- sowie diverse Action-Buttons. Für die nötigen Eingabeoptionen ist also gesorgt, doch wie fühlt sich der Controller an, wie reagiert er beim Spielen und vor allem: Macht es Spaß? Kurz gesagt: ja.  Der Touchscreen reagiert angenehm flott, von Input-Lag keine Spur und auch die Optik stimmt mit ihrer Pixeldichte von 158 ppi.

Besonders positiv hervorzuheben ist die Vernetzung der verschiedenen Spielelemente. Im Starttitel ZombiU zum Beispiel dient der Tablet-Controller als Inventar- und Kartenanzeige sowie Nachtsichtgerät – der Bewegungssensoren sei Dank. Im Nachtsicht-Modus richtet Spieler den Controller auf das schwarze Fernseherbild, blickt also sozusagen durch das Controllerdisplay hindurch. Das gefällt! Auch cool: Bestimmte Games lassen sich sogar komplett auf dem Screen des Tablets spielen. Die Wii U wird dadurch zum quasi perfekten Wohnzimmerhandheld – vor allem, wenn die bessere Hälfte gerade den Fernseher mit ihrer Lieblingssoap blockiert.


Satte Software

Zum Start der Wii U verlässt sich Nintendo nicht nur auf Exklusiventwicklungen wie Nintendo Land oder ZombiU. Satte 30 Titel stehen zur Veröffentlichung bereit zum Kauf, darunter Blockbuster-Games wie Assassin’s Creed III, Batman - Arkham City oder Darksiders II. Sämtliche Spiele werden dabei nativ in Full-HD bei meist stabiler Bildrate ausgegeben. Übrigens: Die Wii U ist sowohl software- als auch hardware-technisch komplett abwärtskompatibel zur Wii. Bereits gekaufte Spiele und Zubehör lassen sich also ohne Umwege an die neue Konsole anschließen. Die im eShop erworbene Software sowie auf der Wii abgelegte Spielstände lassen sich einfach auf die Wii U portieren. So funktioniert’s: Eine SD-Karte mit ausreichend Speicher in die Wii einlegen, die sogenannte Migrationssoftware aus dem eShop downloaden, Speicherkarte in die Wii U einlegen und die Daten schließlich übertragen. Einziger Wermutstropfen: Die alten Games skaliert die Wii U nicht hoch, sondern gibt sie in der gewohnten Auflösung von 576p beziehungsweise 480p aus.

Aktuell ist die neue Hardware in zwei Konfigurationen zu haben: als Basic-Pack mit weißer Konsole, acht Gigabyte Flashspeicher und einem Tablet Controller für rund 300,00 Euro oder als Premium-Pack mit 32 Gigabyte Speicher, einem Tablet-Controller, einem HDMI-Kabel sowie einem Ständer und diversen Adaptern samt Sensorleiste für die schwarze Konsole. Kostenpunkt: 350,00 Euro inklusive Nintendo Land. Wer gerne im zugehörigen e-Shop stöbert, sollte in jedem Fall zur größeren Fassung greifen, beansprucht doch das erste Systemupdate mit einem Gigabyte bereits eine ordentliche Menge an Speicher. Wie gut, dass die Konsole über satte vier USB-2.0-Anschlüsse sowie einen SDHC-Kartenleser zur Speichererweiterung verfügt – sich die Kapazität so problemlos erweitern lässt.


Fazit

Nintendo bringt mit der Wii U ein interessantes Stück Hardware auf den Markt. Die Konsole überzeugt, das neue Steuerungskonzept gefällt und auch das Software-Lineup zum Start stimmt. Casual-Gamer vergnügen sich mit den Exklusivtiteln während Core-Gamer mit den Portierungen von Mass Effect 3 & Co. Vorlieb nehmen. Doch auch wenn die Wii U momentan die wohl ausgereifteste Konsole im Kaufhausregal ist: Die neuen Geräte von Microsoft und Sony werden auf technischer Seite einiges mehr vorzuweisen haben, gleichzeitig aber auch eher auf den Hardcore-Spieler abzielen. Wer eine gute Rundumlösung samt innovativem Bedienkonzept und ordentlicher Abwärtskompatibilität sucht, ist mit der neuen Nintendo-Konsole in jedem Fall gut bedient.



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