Die Punkte beim ESC setzten sich zu gleichen Teilen aus der Meinung einer Expertenjury und den Stimmen der Zuschauer zusammen. Während die Expertenjurys aus Belgien, Frankreich, Finnland Großbritannien, Tschechien und Israel Deutschland jeweils unter den Top-Ten sahen, stimmten die Zuschauer schlechter für Ann Sophie ab. Am Ende landete ihr Song „Black Smoke“ in mehreren Ländern auf Platz 11 – ärgerlich, denn nur die ersten Zehn erhalten Punkte. Am Ende hat’s nicht mal für einen einzigen Punkt gereicht. Am schlechtesten schnitt Deutschland übrigens in den Ländern Zypern (26. Platz), Italien, Malta und den Niederlanden (Platz 25) und Griechenland (Platz 23) ab.
ARD-Experte Peter Urban sieht das ganze Konzept als überholt an. Die Regel, dass nur die zehn Länder mit den meisten Stimmen Punkte bekommen, sei veraltet, weil sie aus einer Zeit mit weit weniger Teilnehmern stamme. Beim jüngsten ESC habe das bedeutet, dass jeweils 17 der 27 Teilnehmer leer ausgegangen seien. „Das ist eine Ungerechtigkeit im System, die man überdenken sollte“, so Urban zur dpa.
Immerhin nahm die 24-jährige Ann Sophie, die aufgrund der Antrittsverweigerung des Vorentscheid-Erstplatzierten Andreas Kümmert nach Wien fuhr, die Nullrunde mit Humor. Den Siegertitel „Heroes of our Time“ dichtete sie auf Facebook zu „Zeroes of our Time“ um.
Eurovision Song Contest 2015 on MUZU.TV.
Bild: getty images
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26.05.2015
- Stefan Mayr
Null Punkte
ESC 2015: Deshalb hat Deutschland so schlecht abgeschnitten
Deutschland hat beim Eurovision Song Contest 2015 null Punkte geholt. Bitter, vor allem, weil Künstlerin Ann Sophie haarscharf an den Punkten vorbeigerauscht ist.